PSYCHOTHERA- PEUTISCHE AMBULANZEN FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
PSYCHOTHERAPEUTISCHE AMBULANZEN FÜR KINDER UND JUGENDLICHE
In unseren psychotherapeutischen Ambulanzen bieten wir Kindern und Jugendlichen bei psychischen Problemen Psychotherapie, und deren Eltern bzw. Bezugspersonen engmaschige begleitende Elternberatungsgespräche an.
Gründe sich an uns zu wenden:
- Sie sind verzweifelt, weil die Beziehung zu Ihrem Kind besonders belastet ist.
- Sie leiden als Elternteil unter einer psychischen Erkrankung und haben Sorge, nicht ausreichend gut für Ihr Kind sorgen zu können.
- Es war immer schon besonders schwierig für Sie, Ihr Kind zu beruhigen.
- Sie selbst hatten eine belastende Kindheit und jetzt kommen viele Erinnerungen oder Sorgen und Ängste wieder hoch.
- Sie oder ihr Kind hat bereits Gewalt erfahren.
- Sie fühlen sich mit ihren Sorgen um das Kind alleine, kommen damit oft nicht zurecht und sind manchmal sogar verzweifelt.
- Ihr Kind ist Ihnen plötzlich fremd geworden.
Den Weg zu uns finden Sie durch Überweisung durch die behandelnden Ärzt:in, Kliniken, klinische und Gesundheitspsycholog:innen, Schulpsycholog:innen sowie die Kinder- und Jugendhilfe. Kinder und Jugendliche, aber natürlich auch ihre Eltern können sich auch selbst an uns wenden.
Häufige Fragen:
Wie ist eine Anmeldung möglich?
Eine Anmeldung zu einer Kinder- und Jugendpsychotherapeutischen Behandlung mit einer begleitenden Elternarbeit bzw. Bezugspersonenarbeit ist telefonisch möglich.
Wer kann sich an uns wenden?
Die Anmeldung muss immer durch einen Obsorge- bzw. Erziehungsberechtigten erfolgen. Psychotherapie eines Kindes ist nur möglich, wenn alle Obsorgeberechtigten der Behandlung zustimmen. Jugendliche ab dem vollendeten 14. Lebensjahr können sich aber auch selbständig an uns wenden.
Wann sind wir der falsche Ansprechpartner?
Wir bieten Langzeitpsychotherapie für Kinder sowie Jugendliche und deren Familien an. Wenn Ihr Kind sich in einer akuten Krise befindet, dann braucht es wahrscheinlich eine Krisenintervention. Dafür gibt es andere Einrichtungen, die spezialisiert sind: Wenden Sie sich in diesem Fall bitte an eine der folgenden Einrichtungen:
- Kinder- und Jugendpsychiatrie-Ambulanzen der Krankenhäuser
- Die Boje
Was brauche ich für eine Anmeldung meines Kindes?
Grundsätzlich können Sie sich gerne an uns wenden, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind unter psychischen Problemen leidet. Um sicher zu gehen, dass Sie bei uns an der richtigen Stelle sind und um den Einstiegsprozess bei uns zu beschleunigen, ist es allerdings oft sehr hilfreich, bereits im Vorfeld eine klinisch-psychologische Diagnostik gemacht zu haben. Im Rahmen dessen werden auch Empfehlungen, etwa zur Psychotherapie des Kindes und Elternarbeit gegeben. Zur klinisch-psychologische Diagnostik können Sie sich von Kinderärzt:innen, Kinder- und Jugendpsychiater:innen oder auch Ihrer behandelnden Allgemeinmediziner:in bzw. Hausärzt:in überweisen lassen.
Wie ist der Ablauf nach einer telefonischen Anmeldung?
Telefonisch werden wichtige Daten (wie z.B. Kontaktdaten, Sozialversicherungsnummer, Anliegen bzw. Problematik, etc.) aufgenommen. Das Team der Psychotherapeutischen Ambulanz bespricht anhand dessen, inwieweit ein Angebot eines Erstgespräches möglich und sinnvoll ist. Mit den Eltern bzw. den Bezugspersonen wird zumeist ohne Kinder ein erster Termin vereinbart.
Was muss ich zum Erstgespräch mitbringen?
- E-Card des Kindes
- Befunde, Berichte etc.
Was passiert bei einem Erstgespräch?
Bei einem Erstgespräch werden weitere wichtige Kontaktdaten aufgenommen. Sollten Sie Unterlagen (Berichte, Befunde etc.) haben, so bitte wir Sie, diese mitzubringen. Eine Unterschrift zu einer von uns formulierten Einverständniserklärung ist notwendig. Mit dieser stimmen Sie unserer Datenschutzverordnung zu.
In einem persönlichen und vertraulichen Gespräch nehmen wir Ihr Anliegen auf und klären Sie über unseren Ablauf und unserer Arbeitsweise auf. Darüber hinaus sind auch Informationen über die Familiensituation und die Entwicklung des Kindes von Bedeutung.
Wie geht es nach einem Erstgespräch weiter?
Anschließend finden in der Regel weitere Termine zur Abklärung statt. In diesen können wir Sie und Ihr Kind kennenlernen. Hier werden auch diagnostische Fragen geklärt. Im Team schaffen wir uns ein Verständnis und stellen eine Indikation fest. Im Anschluss gibt es eine Befundbesprechung und eine Empfehlung mit den Obsorgeberechtigten und mit dem Kind. Gemeinsam mit Ihnen als Eltern oder Bezugsperson überlegen wir dann, ob ein Fortführen der Therapie geeignet ist.
Manchmal ist eine verlängerte Vorarbeit vor Beginn einer Kinderpsychotherapie notwendig, um ein stabiles Arbeitsbündnis zwischen Therapeut:in und Eltern bzw. Bezugspersonen zu bilden. Die Abklärungsphase endet mit dem Behandlungsplan, der von den Eltern bzw. Bezugspersonen unterschrieben wird. In diesen werden u.a. Therapieziele formuliert.
Wie lange dauert eine Kinderpsychotherapie?
Wir bieten Langzeittherapie an. Je nach Bedarf können wir bis zu vier Jahre ein Behandlungsangebot stellen. Jedes Jahr wird anhand des Behandlungsplanes gemeinsam mit der Familie daran gearbeitet, was sinnvoll ist. Die durchschnittliche Behandlungsdauer beträgt etwa zwei Jahre. Ein Behandlungsabbruch vor dem gemeinsam erarbeiteten Therapieende ist für die weitere Entwicklung eines Kindes problematisch. Deshalb ist es vor Behandlungsbeginn wichtig, sich zur gemeinsamen Arbeit auf Eltern- bzw. Bezugspersonenebene zu verpflichten.
Mit welcher Methode arbeiten die Psychotherapeut:innen?
Wir arbeiten mit der psychodynamisch-psychoanalytischen Therapiemethode. Dabei sind uns die inneren Erlebnisse wichtig, so dass wir uns auf das Verständnis der tiefen, oft unbewussten Prozesse konzentrieren, die unser Verhalten, unsere Gefühle und unsere Gedanken beeinflussen. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass frühe Lebenserfahrungen und ungelöste Konflikte im Unbewussten eine zentrale Rolle in der Entwicklung psychischer Störungen spielen.
Wann finden die Therapiestunden statt?
In der Regel kommen die Kinder einmal bis zweimal die Woche zu einer festgelegten Zeit in „ihre“ Stunde. Diese Regelmäßigkeit ist wichtig, damit sich das Kind gedanklich einstellen und Sicherheit und Beständigkeit erfahren kann.
Die Eltern bzw. Bezugspersonen haben ebenso regelmäßige Termine, die einmal wöchentlich stattfinden. Leben die Eltern getrennt oder gibt es andere Kontaktrechte bzw. Verantwortlichkeiten so klären wir gemeinsam, was sinnvoll ist.
Was ist, wenn mein Kind mal nicht kommen kann bzw. nicht kommen möchte?
Kontinuität ist uns sehr wichtig. Falls Sie einen Termin nicht wahrnehmen können, bitten wir Sie, uns telefonisch abzusagen bzw. so lange wie möglich im Vorfeld uns Ihren Ausfall bekannt zu geben.
Kinder benötigen die Motivation ihres Umfeldes, um ein psychotherapeutisches Angebot wahrzunehmen. Daher ist es wichtig, dass Sie im Gespräch mit Ihrer Therapeut:in bleiben. Es kann manchmal sehr herausfordernd sein. Wir unterstützen Sie!
Wie wird eine Therapie beendet?
Im jährlichen Behandlungsplan erarbeiten wir gemeinsam, wann das Ende der Psychotherapie des Kindes und der Elternarbeit sinnvoll und gut für die Familie ist. Ein Therapieende nach einer Langzeittherapie ist immer auch ein Abschiedsprozess. Dies ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie und eine wichtige Therapiephase, in der bereits Besprochenes nochmals reflektiert und neu bewertet, Abschied genommen werden kann und vieles mehr. Bei einem gelungenen Abschluss wirkt die Therapie auch nach deren Beendigung weiter. Neue psychische Strukturen haben sich etabliert, neue Möglichkeiten der Bewältigung von psychischen Herausforderungen bzw. Entwicklungsaufgaben sind entstanden. Deshalb ist es besonders wichtig, sich für diese Abschlussphase genug Zeit zu geben. Wie lange, das erarbeiten die Therapeut:innen gemeinsam mit Ihnen als Eltern und dem Kind bzw. der Jugendlichen.
Fallen Kosten an?
Die Psychotherapie wird von der Österreichischen Gesundheitskasse bzw. der Kinder- und Jugendhilfe der Stadt Wien übernommen. Für Sie fallen keine Kosten an.